Dienstag, 6. September 2016

Neues vom Karlsgraben (Fossa Carolina)

Der Karlsgraben bezeichnet einen zur Zeit Karls des Großen gebauten Kanal zwischen der Schwäbischen Rezat und der Altmühl, um die Flusssysteme von Rhein und Donau miteinander zu verbinden. Bis Ende 2018 läuft ein sechsjähriges Forschungsprojekt, das die letzten Jahre für Meldungen gesorgt hat. Nun berichtete man vom „Nachweis des nördlichsten Teils des Karlsgrabens“. Und der Bayerische Rundfunk hat dazu einen sehenswerten dreiminütigen Film von der Grabung gedreht.

Man hat jetzt archäologisch nachgewiesen, daß der Kanal weiter in den Norden ausgeschachtet war, als man sich das früher gedacht hat, nämlich bis unmittelbar an den Bachlauf der Rezat. Außerdem hat man nun eine Vorstellung, wie dieser Kanalteil ausgesehen hat. Der deutlich schlechtere Ausbau des Kanals unmittelbar an der Rezat lässt allerdings noch Interpretationsspielräume offen, ob der Kanal früher einmal wirklich seinen Dienst erfüllt hat. Man wird in den nächsten Jahren weiter mit interessanten Ergebnissen rechnen dürfen.

Karlsgraben (Fossa Carolina)

Wer statt dem Mittelalter meinen Zeitbereich „graue Vorzeit bis Spätantike“ bevorzugt: die kurze Besichtigung der im Bild gezeigten Kanalreste beim Ort Graben bei Treuchtlingen kann man sehr gut mit dem Besuch von Weißenburg verbinden.

Meinen verlinkten Weißenburg-Eintrag habe ich seinerzeit mit zwei Zeitungsartikeln eingeleitet, die heute nicht mehr zugreifbar sind. Das brachte zwar aktuelle Informationen zur Situation in Weißenburg, aber nun hängen meine „Römer-Touristen“ in der Luft. Diese Bezeichnung stammt aus den Artikeln. Damals als ich den Eintrag schrieb gab es noch kein Leistungsschutzrecht für Presseverleger, mittlerweile schon. Ich überlege mir, nach und nach die alten Presseverweise verschwinden zu lassen.

Die Tage kam die Meldung: „EU-Kommissar Oettinger will EU-Leistungsschutzrecht bis Ende 2017“. „Der Kreativsektor ist für mich eine Priorität“ soll Günther Oettinger gesagt haben. Wo die Prioritäten selbst angesichts der schlechten wirtschaftlichen Situation vieler Autoren liegen, kann man derzeit bei der Verteilung der Kopiervergütung beobachten: „Sind die Autoren so reich, dass sie ihr Geld verschenken können?“.

Keine Kommentare: