Dienstag, 8. Juni 2010

Noch so ein Zufall

Im Zusammenhang mit meinem Blog gibt es schon mehrere ziemlich unwahrscheinliche Zufälle. Jetzt ist wieder einer passiert.

Ich war wieder im Elternhaus in Baden und habe dort beim Einschalten den Trafo im Satellitenreceiver meiner Eltern zerstört. Da es ein älteres Gerät war, mußte ein neuer LNB her und es gab dadurch eine Kettenreaktion bis zur Satellitenschüssel auf dem Dach. Das Dach hatten wir sogar zweimal auf, weil der neue LNB nicht in die Halterung der alten Schüssel gepasst hat. Erst beim zweiten Mal Dach-Zumachen ist mir beim letzten Ziegel der Schriftzug „Ludowici Jockgrimm“ aufgefallen. Und über den Umzug des Fabrikanten Ludowici von Ludwigshafen nach Jockgrim hatte ich gerade ein paar Tage zuvor in meinem Eintrag über Rheinzabern und sein Terra Sigillata Museum geschrieben.

Ludowici-Ziegel Z1

Die Ziegel hat mein Urgroßvater „vor hundert Jahren“ beim Bau des Hauses gekauft. Meine Eltern haben die Ziegel bei einem Hausumbau wegen ihres guten Erhaltungszustands wiederverwendet. Wegen den hohen Produktionszahlen der Ludowici Ziegelwerke zur Zeit des Hausbaus und der räumlichen Nähe meines Elternhauses war diese Verbindung im Nachhinein betrachtet zwar wahrscheinlich, aber mir ist bislang nicht einmal bewußt gewesen, daß die heimischen Ziegel beschriftet sind. Unterbewußt hätte durch meinen Blog-Eintrag natürlich etwas mehr Interesse an den Ziegeln hängen bleiben können. Aber unterbewußt kann ich ja dann nicht gleich noch um an die Ziegel zu kommen den Trafo zerstören. Also ein Blog-Kommentar meines Urgroßvaters? Oder eines Genius loci, den ich ja auch für Herxheim in Anspruch genommen hatte? Und war das wirklich ein Blog-Kommentar, wo ich meinen Blog-Eintrag erst in München geschrieben hatte? Oder bezog sich das auf unsere Gespräche, die wir noch unter dem Ludowici-Dach über den Rheinzabern-Besuch führten?

Vielleicht müßte ich an den auslösenden Ort zurückkehren. Das Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern bietet mit „Artes Cenandi et Visitandi“ ein gastrokulturelles Programm an, das klingt gut. Und mich hinterher mit ein paar Gläschen extra noch in Trance versetzen, um in der Sache weiterzukommen. Ist für die Pfälzer sicher nichts Ungewöhnliches, denen laufen an den Bahnhöfen genug von Weinproben besäuselte Badener über den Weg.

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