Sonntag, 28. Februar 2016

Geschichts-Videokanal, Bernstorf, Hail Ceasar

Wer öfters hier vorbeischaut, wird gemerkt haben, daß ich MOOC-Fan bin und hier Werbung für MOOCs mache.

Ich glaube, wir können uns hinsichtlich der MOOCs schon als Teil eines Ganzen sehen: wer sich interessiert und teilnimmt, der sorgt für mehr Entwicklung beim Angebot. Steht man dagegen den MOOCs wie hierzulande aus unterschiedlichen Blickwinkeln kritisch gegenüber, ist sogar desinteressiert und uninformiert, selbst wenn es international schon Kurse mit riesigen Teilnehmerzahlen im eigenen Gebiet gibt, dann gibt es passend dazu auch ein geringes deutschsprachiges MOOC-Angebot. Annähernd praktikable Alternativen zu den MOOCs habe ich aber in den letzten Jahrzehnten vermisst. Ich habe hierzulande nicht mal Ansätze zu solchen Alternativen gesehen, obwohl der Gedanke vom „Lebenslangen Lernen“ für die meisten schon lange in der Praxis angekommen ist.

Nun spricht die große Zahl von Asylbewerbern für den Einsatz MOOCs, würde ich denken. Und man sollte angesichts der Not auch schnell etwas anbieten können. Ich war überrascht, als ich von einem MOOC-Angebot für ehrenamtliche Deutschlehrer hörte. Was??? Sooo schnell ging was??? Haben kritische Lern-Wissenschaftler doch gemacht und gekonnt und schnell einen korrekten Online-Kurs auf Basis einer Open-Source-Plattform hergezaubert? Nein. Des Rätsels Lösung: der Kurs läuft auf der etablierten Plattform von SAP. „Auch du kannst das. Deutsch für Asylbewerber. Ehrenamtlich.“ Die SAP-Plattform sieht ähnlich aus wie die openHPI-Plattform, also vermutlich werden die Erfahrungen geteilt worden sein. Einfache Kostenlos-Kursteilnehmer auf openHPI werden über die gelieferten Erfahrungswerte vielleicht mehr zu diesem Deutschlehrer-Kurs beigetragen haben als unsere MOOC-Kritiker.

Teil des spärlichen deutschsprachigen MOOC-Angebots ist seit einiger Zeit der MOOC „Orientierung Geschichte“ von Prof. Dr. Rainer Leng und Dr. Gabriele Wright auf iversity. Über die Online-Aktivitäten des Würzburger Professors Rainer Leng und seiner Studenten ist gerade ein Artikel auf Archäologie Online erschienen. Ich zitiere mal daraus: „Geschichtsprofessor Rainer Leng setzt Kurzfilme zum Thema Mittelalter um und teilt sie im Internet. Studierende recherchieren die Inhalte, schreiben die Drehbücher, texten und filmen und lernen so einiges über alternative Formate der Wissensvermittlung.“

Archäologie Online hatte ich vor ein paar Wochen schon im Zusammenhang mit den Bernstorfer Gold- und Bernsteinfunden verlinkt. Es ging um einen Beitrag von Alexander Binsteiner, zu dem es mittlerweile mehrere sehr interessante Kommentare gibt: einen von Kate Verkooijen, der im Text angesprochenen Bernstein-Expertin. Einer von Anton Hierhager, Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Kranzberg, und eine von Alexander Binsteiner mit dem Einverständnis von Prof. Dr. Ernst Pernicka eingestellte Email von Prof. Pernicka. Wem der Hintergrund zu den Kommentaren fehlt und wer gern Namen sammelt, dem sei die nun leider schon zwei Jahre alte aber immer noch sehr ergiebige Zusammenstellung von Dr. Heribert Illig empfohlen.

Abschließend noch der Hinweis auf Sarah E. Bonds „Hail, Caesar: A Classicist’s Movie Review“. Der Film ist zwar schon über eine Woche in unseren Kinos und das Star-Aufgebot hat für eine entsprechende Resonanz gesorgt, aber vielleicht hilft dieser Blickwinkel auf den Film doch noch jemand.

Sonntag, 14. Februar 2016

Zwei Sardinien-Videos

Meine Empfehlung für das „Kannibalen in der Pfalz“-Video im letzten Eintrag muß die Anzahl seiner Youtube-Aufrufe um 10 nach oben getrieben haben oder zumindest ein gutes Hintergrundrauschen dafür gewesen sein. Also versuche ich das doch mit zwei heute entdeckten Sardinien-Videos noch einmal.

Beide sind aus dem Youtube-Kanal „die Reise Erfahrungen Familie A&H PANT“. Das erste Video zeigt das Grab von Li Lolghi in der nähe von Luogosanto:

Das zweite Video hat den Titel „Der Nuraghenkomplex aus der Bronzezeit. Sardinien, Italien, Europa“ und ist etwas länger:

Samstag, 6. Februar 2016

Herxheim, Mengen, Azincourt

Gestern Abend wurde ich vom Archäologen 2.0 Guido Nockemann auf das folgende fast 10 Minuten lange Herxheim-Video hingewiesen:

Das Video eignet sich ganz gut als Einführung für Herxheim-Neulinge. Für eine Einführung sind 10 Minuten nicht viel, und deshalb ist manches hier im Blog zu Herxheim schon Verlinktes und Geschriebenes nicht drin. Anderseits gibt es im Video längere Interviewstrecken mit Dr. Alexander Gramsch vom Herxheimer Museum. Es werden grafische Darstellungen der Steinzeit-Siedlung gezeigt und man sieht kurz die neugestaltete Kreisverkehr-Mittelinsel, die an die in dem Umfeld ausgegrabene jungsteinzeitliche Anlage erinnert. Also ein auch für die Herxheim-Fortgeschrittenen ganz sehenswertes Video.

Vor knapp zwei Jahren hatte ich hier erwähnt, daß Dr. Gramsch Häuslebauer für ein Steinzeit-Haus auf der rheinland-pfälzischen Landesgartenschau 2015 in Landau sucht. Die Landesgartenschau ist vorbei und auf der Website des Museums finden sich mehrere Einträge zu dem erfolgreich bewältigten Projekt, etwa diesen hier mit Verweisen auf weiterführende archäologische Informationen. Oder die hier zu findende Bilderserie, die einen Eindruck davon vermittelt, welch großes Rad gedreht wurde. Mit vielen Beteiligten, die das Projekt zu ihrer Sache gemacht haben. Vom Steinzeithaus gibt es auch einen ganz sehenswerten kurzen Film vom SWR („Verfügbar bis: 7.6.2016, 14.50“. Heisst dann wohl, daß er am 7.6. depubliziert wird. Wenn ich dann hier mal wieder vorbeisehe lösche ich den unterlegten Link zum SWR).

Der nächste Hinweis führt nach Mengen. Da gibt es am 21. Februar einen „Tag der offenen Tür“ in dem seit 31. Dezember 2015 geschlossenen Römermuseum Mengen-Ennetach. Den unterlegten Link nach Mengen nehme ich dann irgendwann zusammen mit dem zum SWR raus. Aus dem Eintrag „Schlemmen in Mengen“ kann ich jetzt schon die nicht mehr funktionierenden Links zum Römermuseum Mengen-Ennetach und zum Café Domus entfernen. Schön, daß die „Leckeren Grüsse von Apicius“ von Reinhold Siegel noch zugreifbar sind.

Nun noch zwei Nachträge zum Eintrag „Andere Welten oder andere Zeitschichten?“. Ich hatte einen Telepolis-Artikel über die Schlacht von Azincourt erwähnt. Da sollte ich dann auch eventuelle Interessenten auf den am 22. Februar startenden MOOC „Agincourt 1415: Myth and Reality“ hinweisen.

Als dieser vorletzte Blog-Eintrag entstanden ist, bin ich von den Weltkriegs-Kavalleristen mit Lanze und Gasmaske ausgehend bei den Kürassieren der Grande Armée gelandet. Damals konnte die Kavallerie unter passenden Umständen noch gegen die Infanterie erfolgreich sein. Ich will die Gelegenheit nutzen um mal auf die Website des Zeitreisers Holger Rinke mit vielen sehr schönen Fotos zu verweisen.