Donnerstag, 26. September 2013

Städtisches Museum Bruchsal

Das am östlichen Rand des Rheintals liegende Bruchsal dürfte überregional vielen nur wegen der Bahnlinie bekannt sein, die hier von der Rheintalstrecke abzweigt und in Richtung Osten führt. Ähnlich könnte das für das südlich von Bruchsal liegende Ettlingen gelten. Von Süden kommend ist bei Ettlingen die letzte Ausfahrt, bevor man beim Autobahnkreuz Karlsruhe über die A8 nach Osten abzweigen kann. Ab Ettlingen beginnt ein Jahrtausende lang genutztes Durchgangsgebiet in Richtung Osten. Faßbar wird das mit den Römerstraßen, von denen viele Streckenverläufe bekannt sind. Von der Römerstraße entlang des östlichen Rands des Rheintales („Bergstraße“) konnte man bei Ettlingen in Richtung Osten über Portus/Pforzheim zum römischen Vorläufer von Bad Cannstatt gelangen.

Städtisches Museum Bruchsal

Diese „Bergstraße“ entlang des östlichen Rand des Rheintales führte von Ettlingen auf der Trasse der heutigen B3 vorbei zur Durlacher Villa Rustica. Später unterhalb des Michaelsbergs durch das heutige (zur Stadt Bruchsal gehörende) Untergrombach. Und dann weiter durch das heutige Bruchsal bis in das nahe Bruchsal gelegene Stettfeld. Wie beim heutigen Ettlingen befand sich auch bei Stettfeld ein römischer Vicus. Von diesem Vicus ging ebenfalls eine römische Straße in Richtung Bad Cannstatt ab.

Städtisches Museum Bruchsal

Neben den verkehrstechnischen Vorteilen bietet der östlich von Bruchsal liegende Kraichgau durch mächtige Lößschichten auch große Vorteile für die Landwirtschaft, weshalb das Gebiet schon seit der frühen Jungsteinzeit (Neolithikum) landwirtschaftlich genutzt wurde. Besonders deutlich wurden diese beiden Aspekte frühe landwirtschaftliche Nutzung und Verbindung zwischen Rhein- und Neckartal in der Jungsteinzeit-Ausstellung in Karlsruhe sichtbar. In der Ausstellung stand die Michelsberger Kultur im Vordergrund. Und zu dieser Kultur gab es außer auf dem namensgebenden Michaelsberg beim Bruchsaler Stadtteil Untergrombach sowohl im Bruchsaler als auch im östlich davon am Neckar liegenden Heilbronner Raum mehrere weitere Erdwerke.

Städtisches Museum Bruchsal

Zur heutigen Kernstadt Bruchsal gibt es zwar Vermutungen über eine römische Straßenstation und Siedlungsaktivitäten. Eine überregionale Bedeutung hat Bruchsal aber erst im Mittelalter gewonnen, wofür vermutlich eine Verlagerung der Ostwest-Verbindung von Stettfeld nach Bruchsal hin ein Ausgangspunkt gewesen ist.

Städtisches Museum Bruchsal

Das Bruchsaler Städtische Museum soll „die Geschichte des Bruchsaler Raumes von der Steinzeit bis zur Gegenwart“ dokumentieren. „Die Ausstellung zeigt die Ur- und Frühgeschichte der Stadt; Mineraliensammlung, Münzen und Medaillen Bruchsals sowie archäologische Funde von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter“ und enthält auch einen Bereich zur Zerstörung der Stadt am 1. März 1945 und zur Geschichte des Strafvollzugs in Bruchsals.

Städtisches Museum Bruchsal

Der Schwerpunkt liegt also nicht auf der eigentlichen Stadtentwicklung, das Mittelalter bis zur frühen Neuzeit ist so eher unterrepräsentiert. Die Steinzeit hat hingegen einen relativ großen Anteil an der Museumsfläche. Was man durchaus mit der besonderen Bedeutung des Bruchsaler Umlandes und auch wegen der Tatsache rechtfertigen kann, daß man mit den mehr an den natürlichen Gegebenheiten orientierten alten Kulturen besser die Besonderheiten der Gegend nahebringen kann. Letztlich ist auch bei mir vor Jahren mittels Römern und Steinzeitfunden diese lokale Kombination aus fruchtbarem Boden und verkehrsgünstiger Lage hängengeblieben. Anderseits ist diese zeitliche Bevorzugung wegen der spannenden Entwicklung Bruchsals im Mittelalter und der frühen Neuzeit und angesichts der Kriegszerstörungen auch etwas ungerecht.

Städtisches Museum Bruchsal

Gut, jedenfalls sind für meinen Zeitbereich eineinhalb Räume reserviert, davon ist einer ganz der Steinzeit gewidmet. Dieser Raum ist sehr lebendig gestaltet. Am Eingang wird in die Steinzeit mittels der Replik eines der Schöninger Speere eingeführt (zu den Schöninger Speeren gibt es seit Juni diesen Jahres ein eigenes Museum). Viel Platz nehmen dann die Erdwerke Bruchsaler Raum ein. Es gibt Fotos von dem in meinem Michaelsberg-Eintrag angesprochenen Projekt, bei dem Schüler der Untergrombacher Joß-Fritz-Schule ein Gärtchen auf dem Michaelsberg mit altem Getreide bepflanzten, zusammen mit ausgelegtem Getreide und Erntewerkzeugen. In einem Teil zur Experimentellen Archäologie gibt es ein Wiedersehen mit dem in Herxheim, Teil 3 gezeigten Ötzi-Messer von Anne Reichert. Dort ist auch ein längerer Verweis auf den Arbeitskreis Experimentelle Archäologie im Heimatverein Kraichgau zu finden.

Schloss Bruchsal

Der Arbeitskreis beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit den Techniken und Lebensweisen der jungsteinzeitlichen Kulturen, im Bruchsaler Museum sind aber auch Fotos von einem Eisenschmelzversuch in einem nachgebauten Rennofen zu finden. Bronze-, Eisenzeit, Römer und erste Hinterlassenschaften der nachrückenden Germanen werden in der ersten Hälfte des nächsten Raumes ausgestellt. Gezeigt wird ein Tisch aus einer Villa Rustica auf der Gemarkung von Obergrombach. Obergrombach liegt östlich von Untergrombach beim Michaelsberg und wurde ebenfalls als Stadtteil nach Bruchsal eingemeindet. Weiter gibt es mehrere Repliken von Funden aus Stettfeld, u.a. eine des „Herkules von Stettfeld“. Der Torso des „Beschützers der Wege und Straßen“ wurde beim Abbruch eines Stalles 1977 gefunden.

Schloss Bruchsal

Stettfeld hat ein eigenes Römermuseum, auf dessen Website ist der Herkules auch zu sehen. Die Sonderausstellung „Fenster in die Welt der Römer - Zinnfiguren erzählen“ zeigt in Stettfeld bis zum 24. November „22 Schaukästen, in denen Szenen aus der Welt der Römer nachgestellt werden“. Klingt sehr interessant, aber zu den eingeschränkten Öffnungszeiten ging es bei uns nicht.

Schloss Bruchsal

Bruchsals hat sein Städtisches Museum im dritten Obergeschoss des Schlosses untergebracht. Wie Bruchsal wurde das Barockschloss bei dem Angriff von amerikanischen Bombern am 1. März 1945 fast völlig zerstört. Das Schloss wurde teilweise restauriert. Neben restaurierten Schlossräumen kann man mit einer Kombikarte das Deutsche Musikautomaten-Museum und das Museum der Stadt Bruchsal besichtigen. In der Kombikarte (Vollzahler 5 Euro) ist eine Führung durch die restaurierten Schlossteile enthalten. Zusätzlich gibt es eine Fotografiererlaubnis für 3 Euro, mit der im Schloss Bruchsal Aufnahmen für private Zwecke erlaubt sind. Aus „Privaten Zwecke“ kann man normalerweise keine Veröffentlichungserlaubnis folgern, wegen den vielen in Sozialen Netzen geposteten Fotos sollte man das vielleicht weiter klarstellen. Ich habe unten an der Kasse nachgefragt, die Veröffentlichung in Facebook oder Twitter oder in meinem Fall im Blog ist ok, nur ein gewerbliches Angebot (Kalender oder so) mit den Fotos wolle man nicht sehen. Da für die Ausstellungen in den unteren Teilen des Schlosses das Land Baden-Württemberg zuständig ist und oben im Städtischen Museum die Stadt, habe ich oben noch einmal nachgefragt. Da war das Einstellen in das Internet auch ok.

Sonntag, 8. September 2013

Keltenschanze Buchendorf

Gestern vor einer Woche haben wir wieder nach der Keltenschanze Buchendorf gesehen. Die Keltenschanze war früher schon häufig im Blog, ich werde den Eintrag deshalb an die Keltenschanzen-Anfänger richten und auf Ausführlicheres in früheren Einträgen verweisen.

Keltenschanze Buchendorf

In Bild 1 sieht man die im Vergleich zu den beiden Fußgängern große Ausdehnung der Keltenschanze. In Buchendorf am Vatertag gibt es noch einen funktionierenden Link auf Google Maps, mittels dem man sich die Verhältnisse von oben ansehen kann. Dort zeigt das einleitende Foto ein Teilstück einer ehemaligen Römerstraße. Diese Römerstraße verlief etwa in der Richtung, in der hier im ersten Bild die Fußgänger laufen, auf den „Vorplatz“ der Keltenschanze zu, um dann in Richtung des römischen Vorläuferorts von Gauting abzuknicken.

Keltenschanzen werden manchmal auch als „keltische Viereckschanzen“ bezeichnet, das ist dasselbe. Für die Römerstraße sieht man manchmal die Bezeichnung „Via Julia“. Diese mit kleinen Hinweisschildern ausgezeichnete Strecke orientiert sich aber nur an der Römerstraße. Die Fußgänger beispielsweise bewegen sich nicht auf einem offiziellen Weg, sondern auf einem ausgetretenen Pfad am Rande eines Ackers. Die Via Julia knickt deshalb schon vorher nach Buchendorf hinein ab und stößt dann wieder am Aufnahmeort des ersten Bilds für den Vatertags-Eintrag auf die Römerstraße. Die Bilder 5 und 6 im aktuellen Eintrag sind vom Waldrand aus der nordöstlichsten freien Ecke auf die Keltenschanze hin aufgenommen. In Bild 5 ist die Keltenschanze herangezoomt. Das Dach hinter der Keltenschanze kann man als Orientierung für Bild 6 nehmen. Dann erkennt man das kleine Wäldchen neben der Keltenschanze und dann eine untere Baumreihe, hinter der Buchendorf liegt. Etwa in Richtung rechts von der unteren Baumreihe befindet sich der Aufnahmeort für das erste Bild im Vatertagseintrag.

Keltische Viereckschanze Buchendorf

Zeitlich werden die Keltenschanzen in das 2. und 1. vorchristliche Jahrhundert einsortiert. Also in die Zeit kurz bevor die Römer hierher kamen. Meines Wissens nach gibt es in diesem Gebiet keine Hinweise auf einen durch die Römer verursachten Bevölkerungsaustausch. Zum baden-württembergischen Limes-Gebiet gibt es Darstellungen, nach denen die ursprüngliche keltische Bevölkerung dort vor der Römerzeit wegzog und nach der römischen Besetzung eine Zuwanderung aus den schon römisch besetzten Keltengebieten erfolgte. Die großen Keltenorte sind aber nicht nur im Südwesten, sondern auch in Bayern schon vor der Eroberung durch die Römer niedergegangen. Da gibt es zu Bayern die Überlegung, daß nicht ein großflächiger keltischer Abzug, sondern der Verlust der früheren Handelspartner durch deren Wegzug oder Unterwerfung zum Niedergang der Keltenstädte / Oppida beigetragen hat.

Verglichen mit den Kelten der bekannten Heuneburg, die auf das 6. Jahrhundert v. Chr. datiert wird, sind die Keltenschanzenkelten des 2. und 1. v. Chr. schon ziemlich „späte Kelten“. Sie alle gehören zur Eisenzeit und zuvor war die Bronzezeit. In der Zeit zwischen frühen und späten Kelten muß es Turbulenzen gegeben haben. Also es kann sein, daß es dabei Bevölkerungsverschiebungen gegeben hat. Es ist aber meines Wissens nicht so, daß man in diesem Gebiet einen Bevölkerungsaustausch nachweisen kann. Das gilt auch für den Übergang von der Bronzezeit zu den Kelten. Also vielleicht hat man einfach die neue Kultur übernommen.

180-Grad-Panorama am Eingang zur Keltenschanze Buchendorf

Für die alten Römer sind nicht nur diese Keltenschanzen präsent gewesen, sondern auch die zahlreichen Grabhügel, die bis in die Bronzezeit zurückreichen. Die beeindruckendste Grabhügelgruppe in der Nähe ist die, zu der das „Grab der Seherin“ gehört. Dort führte die römische Straßenverbindung zwischen den Vorläuferorten von Gauting und Kempten durch. Mehr zu römischen Streckenverbindungen im Zusammenhang mit Keltenschanzen in „Vernetzte Erdwerke - mit Fotos von der Keltenschanze im Laufzorner Holz“ .

Ein sehr wichtiges Hilfsmittel für eigene Nachforschungen ist das Geoinformationssystem BayernViewer-denkmal, dessen Daten mittlerweile auch unter der Haube des BayernAtlas zu finden sind. Eine Anleitung: So funktioniert der BayernAtlas gibt es in Stephans „Kraftvollen Orten“ .

Informationstafel an der Keltenschanze Buchendorf

Zur Grabhügelgruppe beim „Grab der Seherin“ hatte ich seinerzeit aus dem BayernViewer „Grabhügel der Bronze-, Hallstatt- und Latènezeit“ zitiert. Hallstatt- wären die frühen und Latènezeit die späten Kelten. Leider sagt die BayernViewer-Information wenig hinsichtlich der Verteilung im Grabhügelfeld aus. Die Grabhügel können wie das „Grab der Seherin“ vorwiegend bronzezeitlich entstanden sein, und dazu hat man vielleicht noch wenige keltische Nachbestattungen gefunden? Oder dominieren mancherorts tatsächlich die Kelten in den Grabhügelfeldern? Bei der Pullacher Grabhügelgruppe werden vor Ort auf einem Schild „Grabhügel der Hallstattzeit 800-500 v.Chr.“ angegeben.

Wie dem auch ist - die Keltenschanze Buchendorf hat ihre eigenen Grabhügel in der Nähe. Ich bin darauf in Von Forsthaus Kasten nach Buchendorf eingegangen. Nach dem BayernViewer gab es hier auch ein ganzes Grabhügelfeld. Wirklich gut zu erkennen, und zwar schon vom vorbeiführenden Weg aus, ist der Grabhügel im vierten Bild. Dieser Grabhügel liegt vom Aufnahmestandort der im aktuellen Eintrag eingestellten Bilder 5 und 6 vielleicht 50 Meter hinter der linken Schulter zurück. Aus dem BayernViewer habe ich dazu lokal eine „Siedlung der Bronzezeit, vermutlich der Hallstattzeit, des Mittelalters und der Neuzeit“ zitiert. Vielleicht signalisieren alle Grabhügel und Grabhügelfelder einen sehr nahen Wohnort?

Keltenschanze Buchendorf von Norden

In Buchendorf wird auf der Informationstafel noch eine kultische Nutzung der Keltenschanzen angegeben. Das beruft sich auf die Ausgrabungen von Klaus Schwarz. Ich bin darauf im Eintrag zur „Die Viereckschanze 2 von Holzhausen“ eingegangen. Diese Sichtweise als Kultort gilt als veraltet. Der aktuelle Deutungsansatz geht in Richtung begüteter Bauernhof. Es gibt zeichnerische Rekonstruktionen in denen die Keltenschanze als hervorgehobener Bauernhof / Herrenhof in eine Dorfsiedlung gesetzt wurde.

Wie ich zu Holzhausen geschrieben habe, würde ein bäuerliches Anwesen aber aus meiner Sicht nicht ausschließen, daß ein möglicherweise in der Schanze residierendes weltliches Oberhaupt der Gemeinde auch das geistliche Oberhaupt gewesen ist und in der Schanze Kulthandlungen stattfanden. Oder daß manche Keltenschanzen gänzlich nur sakralen Zwecken gewidmet waren. Nachgewiesen ist so eine ausschließlich sakrale Nutzung aber nach meinem Wissen bei keiner der Keltenschanzen im Münchner Raum, die mit diesen veralteten Informationstafeln ausgestattet wurden. Ohne Informationstafel, aber wegen den zahlreichen Funden ein plausibel belegter Kultort, ist stattdessen der Brandopferplatz bei Gauting.

Buchendorf von Norden

Wem die Keltenschanze Buchendorf ohne Kultort-Flair zu reizlos ist: Gruselig genug kann man sich auch einen begüterten keltischen Bauernhof vorstellen! Bei der Ausgrabung des Osttors des Oppidums Manching hat man nach „Manching - Die Keltenstadt“ von Susanne Sievers das Skelett eines etwa 6-jährigen Kindes gefunden, welches als Bauopfer interpretiert wurde. Zudem zwei Menschenschädel, die ursprünglich an einem Einzelpfosten oder am Tor befestigt gewesen sein können. Daß unter der Keltenschanze Buchendorf ein geopfertes Kind liegt, wollen wir mal nicht hoffen. Aber wenn die Bewohner erfolgreich an kriegerischen Auseinandersetzungen teilgenommen haben, dann werden sie ihre Mitbringsel sicher zur Schau gestellt haben.

Sonntag, 1. September 2013

Gemischte Links

Am nächsten Sonntag, dem 8. September, ist in Deutschland Tag des Offenen Denkmals 2013. In der Schweiz finden die Europäischen Tage des Denkmals am 7. und 8.9. statt und in Österreich ist der Tag des Denkmals am 29.9. Die Links zum Programm sind dieselben wie beim Denkmaltag 2012. Das Programm kommt mir dieses Jahr etwas dünn vor, speziell aus Münchner Perspektive. Vielleicht wird noch auf den letzten Drücker nachgefüllt. Schon letztes Jahr erwähnt habe ich den Bajuwarenhof Kirchheim und den Archäologischen Park Herrsching. Richtig neu und interessant sieht der Programmpunkt „Warum wird hier nicht gegraben?“ an der Turminsel in Schöngeising aus, der ist aber nur auf eine Stunde angesetzt. „Kreisbaumeisterin Reinlinde Leitz und Kreisheimatpfleger Toni Drexler führen ein Streitgespräch über Sinn und Aufgabe der Bodendenkmalpflege und den praktischen Vollzug des Denkmalschutzgesetzes. Hintergrund ist eine abgelehnte Grabungserlaubnis für den Historischen Verein Fürstenfeldbruck auf der Turminsel Schöngeising zu graben.“

Es wäre schön, wenn der Historische Verein Fürstenfeldbruck einen Veranstaltungsbericht auf seine Website einstellen würde. Aktuell findet sich bei der „Aufstellung über die Grabungen des Historischen Vereins“ eine letzte Grabung von 2010 und darüber ein „Seither konnten keine archäologischen Grabungen mehr durchgeführt werden, da das Landesamt für Denkmalpflege dafür keine Genehmigungen erteilte.“

Wieder ein Hinweis auf bei Coursera startende Online-Kurse: am Montag starten The Ancient Greeks, und wem das zeitlich zu nahe ist, für den gibt es ab Mittwoch Dino 101: Dinosaur Paleobiology. Über ihre Erfahrungen mit einem Online-Kurs hatte Marcellina nach einer Woche „Archaeology’s Dirty Little Secrets“ in ihrem Posting Keep Learning geschrieben.

Vom Euro-Arabischen Freundschaftskreis ist wieder die Vereinszeitschrift bei mir eingetroffen. Ein dünnes DinA5-Heft mit etwas über 30 Seiten mit Veranstaltungshinweisen, kurzen Buchbesprechungen, Vereinsnachrichten, kurzen Reiseberichten, Reisehinweisen, teilweise auch mit längeren Berichten zur Situation in den Ländern. Es geht dabei um die Länder von Marokko im Westen bis Afghanistan/Pakistan im Osten. Wer sich interessiert und mit Leuten zusammentreffen will, die wochenlang in den Ländern unterwegs waren oder dort sogar jahrelang gearbeitet haben: Gäste sind zu den Vereinstreffen mit Vorträgen im Gasthaus Gartenstadt in der Münchner Naupliastraße willkommen, der Eintritt ist frei. Im nächsten Vortrag am 11.9.2013 widmet sich Horst Münzinger der arabischen Seite Siziliens.

Im Januar bin ich auf den Archäologischen Verein Freising zusammen mit dem Bronzezeit-Fundort Bernstorf unter der Überschrift Archäologischer Verein Freising, Bernstorf eingegangen. Ich empfehle wieder in das Meldungsarchiv der Freisinger hinein zusehen. Das Bronzezeit-Bayern-Museum in Kranzberg soll ab Ende 2013 geöffnet sein. Ob das dem aktuellen Stand entspricht und was die Ausgrabungen bislang ergeben haben, das sollte man in zwei Veranstaltungen des Archäologischen Vereins Erding erfahren können: am 23.09.2013 in einem Vortrag im Museum Erding über „Die Mittelbronzezeitliche Höhenbefestigung von Bernstorf, Lkr. Freising“ und am 29.09.2013 bei der Exkursion ab dem Volksfestplatz Erding „Höhenbefestigung von Bernstorf und das archäologische Museum in Kranzberg, Lkr. Freising“.

Ein paar Ausstellungen: die anstehende Ötzi-Ausstellung im Museum Herxheim hatte ich schon erwähnt. Am 15. September gibt es zu „Ötzi - Der Mann aus dem Eis“ eine Vernissage, der Eintritt ist frei, nähere Informationen hier. Die Sammlung Wendel habe sogar auch schon erwähnt, in „3d-Film über die Chauvet-Höhle von Werner Herzog“, nur funktioniert dort der unterlegte Link nicht mehr. Die Sammlung ist Grundlage der Ausstellung „Bilder im Dunkeln – Höhlenkunst der Eiszeit. Die Sammlung Wendel“ ab dem 20.9.2013 in der Münchner Archäologischen Staatssammlung. Man beachte das Rahmenprogramm. Sonntagsführungen mit Museumstaschenlampen, Vorträge, und der Chauvet-Film wird auch einmal gezeigt, wobei ich jetzt aber nichts von 3D sehe. Einen aktuell noch funktionierenden Link zu Informationen über die Ausstellung gibt es auch (mit einer kleinen Bildergalerie).

Am Harzhorn gab es eine Schlacht mit den Römern zu einer Zeit, als man glaubte die Römer wären so tief im Germanenland überhaupt nicht mehr unterwegs gewesen. „Das Harzhorn – Ortstermin an einer Jahrhundertfundstelle“ berichtet von den Fundumständen und der archäologischen Erforschung. Nun gibt es zur Schlacht eine Ausstellung: „Ab dem 1. September 2013 werden die spektakulären Funde des am besten erhaltenen Schlachtfeldes, das wir aus der Antike kennen, erstmalig öffentlich ausgestellt. Das Braunschweigische Landesmuseum präsentiert im Auftrag des Landes Niedersachsen die Landesausstellung 'Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht am Harzhorn'“. Weiter Informationen hier.

Das Projekt Zeiteninsel, das „Archäologische Freilichtmuseum Marburger Land“, habe ich letzten November mal erwähnt. Aktuell läuft dort ein Lagerwochenende mit Vorführungen. Über den genauen Ort habe ich gerätselt, aber wenn da etwas los ist ist „am westlichen Ortsrand von Weimar-Argenstein der Gemeinde Weimar an der Lahn“ sicher gut zu finden.

Die Zeiteninsel war ein Hinweis für die Hessen. München-näher steht am 15. September das Keltenfest Landersdorf 2013 an. Bei Interesse sollte man bei Stephan gleich noch die anderen Veranstaltungen in der Region durchsehen.

Stephan ist mit seiner Website schnell die Adresse für Ausflugstipps zu Keltenschanzen, Hügelgräbern und Naturdenkmalen in einem immer größer werdenden Radius um einen Mittelpunkt nördlich von München geworden. Rainer Steinke hat seinen Mittelpunkt noch etwas nördlicher und ist mit seinem Blog Kult-Urzeit erst seit diesem Jahr mit dabei. Er muß einen riesigen Fotostapel haben, den er mit einer schnellen Folge von Postings abarbeitet. Aus einer ganz anderen Region kommt Hiltibold. Hinsichtlich dem Newcomer-Fleiß ist er in einem Atemzug mit Rainer zu nennen und man sollte unbedingt mal bei beiden reinsehen, was sich da in den letzten Monaten getan hat.

Tief im Rainer-Land, aber auch Stephan war schon in der Gegend aktiv, hat im Juli die Zeitreisende und Geschichtenerzählerin Petra Gabriel Untergründiges aus Forchheim zutage gefördert. Oder doch nicht ganz, genaueres gibt es erst in ihrem Kurzkrimi. Ein heimisches Revier von Petra Gabriel ist das Dreiländereck Baden, Elsass, Schweiz.

Bei den vielen Entdeckungen in Renates Blog „Quizzy zeigt Euch München“ ist wieder etwas aus meinem Bereich graue Vorzeit bis Spätantike dabei: „Ein jahrtausendalter Brauch“ berichtet von Platten am Münchner Brauerhaus mit Szenen aus dem Gilgamesch-Epos. Als Ergänzung dazu hätte ich den Blick in eine altägyptischen Brauerei zu bieten.

Was viele Münchner Keltenfans nicht so wissen: für Münchner liegt die als keltisches Oppidum gehandelte Fentbachschanze in Kombination mit der S-Bahn in Fahrradreichweite. Ich hatte aber immer nur die Version mit der S-Bahn-Haltestelle Kreuzstraße im Kopf, eine Fußwanderung hätte ich mir ziemlich lang vorgestellt. In Walters Weblog wird die Kombination einer Wanderung mit einer Anfahrt mit der Bayerischen Oberlandbahn in das nähere Darching beschrieben. In Walters Weblog gibt es eine lange Serie solcher Wanderausflüge in das Münchner Umland.

Wir haben gestern wieder die Keltenschanze Buchendorf besucht, Fotos folgen noch. Vorab eines in Christines Blog Strickwerk Verstricktes aus dem Leben und von den Nadeln. Die alte Informationstafel hängt immer noch in Buchendorf, Tempel und Opferschächte und so. Ich meckere dann in meinem neuen Buchendorf-Eintrag darüber herum. Eine aktuelle Sicht der Keltenschanzen kann man in dem sehr gut gemachten pdf zu einer Führung vor fast 4 Jahren zur Keltenschanze Gertholz bei Aach-Linz nachlesen. Aach-Linz liegt etwas über 30 km von der Heuneburg entfernt. Für den Erhalt des dortigen Freilichtmuseums gab es eine Onlinepetition. Zu der ist unter Neuigkeiten die Antwort des Petitionsausschusses des Landtages verlinkt.

So, für alle die brav waren und bis zum Schluß durchgehalten haben, gibt es noch einen Link zu einem neuen Magazin: Kulturas - das Magazin für Natur, Kultur und Geschichte in Portugal und Spanien. Geschrieben in Deutsch. Monatlich. Kostenlos. In der Juni-Juli-Ausgabe 2013 bleiben wir über lange Bildstrecken in der Zeit der Kelten, der Eisenzeit. Es gibt schöne Bilder von den Hinterlassenschaften der Castrokultur. Unbedingt reinsehen!