Sonntag, 21. Februar 2010

Spaziergang zum Eichelgarten

Auf den verschiedenen Stufen der Winterlichkeit ist unser Teil von München mittlerweile bei „Fahrradweg auf der Schattenseite schnee- und eisfrei“ angelangt.

Römersäule an der Römerstraße Salzburg-Augsburg

Der Eichelgarten im Forstenrieder Park hat dagegen noch eine geschlossene Schneedecke. Daß er dort aber auch gelitten hat, erkennt man am fehlenden Schnee auf den Bäumen, der war bei unserem Spaziergang letzten Dienstag im Wildpark auf der anderen Seite der Garmischer Autobahn noch da.

Wie kommt man besten zu einem Spaziergang zu diesen beiden Zielen? Man sollte sich zunächst anhand der Ortsangaben vom Faschingsdienstag ein Luftbild von der Situation verschaffen.

Römerstraße Via Julia im Eichelgarten

Wie dort bemerkt, trennen sich an der im Wildpark fotografierten Eiche der als Via Julia ausgeschilderte Asphaltweg und die frühere Römerstraße. Der Asphaltweg führt dann am Rande der im Luftbild erkennbaren Schneise in Richtung Autobahn. Vor der Autobahn endet der umzäunte Bereich des Wildparks. Dann führt der Asphaltweg unter der Autobahn durch und stößt auf eine direkt neben der Autobahn parallel verlaufenden Straße, auf der es nach rechts in Richtung München und nach links in Richtung Starnberg geht.

Vogelhäuschen im Eichelgarten

Für den kurzen Spaziergang wäre also das Auto notwendig. Man muß auf die genannte Parallelstraße zur Autobahn kommen und auf ihr neben der Autobahn entlang fahren. Die richtige Unterführung findet man anhand der kreuzenden Hochspannungsleitungen, die durch die Schneise gehen und über die Autobahn hinweg führen. Sowohl beim Wildpark-Zaun als auch an dem gegenüberliegenden Weg, der von der Parallelstraße abgeht, gibt es Parkplätze.

d'Artagnan im Eichelgarten

Wie schon erwähnt, hat sich die originale Römerstraße schon im Wildpark von der Schneise entfernt. Man muß also auf der Parallelstraße zur Autobahn noch weiter nach Süden fahren, um wieder auf sie zu treffen. Man kommt zunächst an einem ausgeschilderten Parkplatz vorbei und ist kurz darauf bei der Einmündung eines rechtwinklig weglaufenden Waldwegs, der durch den im ersten Bild zu stehenden Gedenkstein eindeutig identifizierbar ist.

Eiche im Eichelgarten

Der Gedenkstein („Römersäule“) soll nach einer nebenstehenden kleinen Informationstafel eines unbekannten Verfassers auf König Max II von Bayern zurückgehen und die folgende Inschrift tragen „Römerstraße von Augusta vindelicorum (Augsburg) nach Juvavum (Salzburg).“ Am Rande der Waldwegeinmündung gibt es für ein paar Autos Platz zum Parken.

Der Waldweg verläuft auf der früheren Römerstraße und führt direkt zum Eichelgarten und von dort weiter nach Buchendorf. Das zweite Bild zeigt das Stück durch den Eichelgarten mit Blick in Richtung Westen und Buchendorf.

Eichen im Eichelgarten

Selbst wenn man an uralten Wegen nicht interessiert ist, lohnt der Besuch des Eichelgarten wegen den vielen ausdrucksstarken Baumpersönlichkeiten. Allerdings wird bevorzugt nur Eichen diese Entfaltung erlaubt, bei zwei Nadelbäumen hat hingegen der Mensch mal wieder massiv eingegriffen. Beide stehen ein paar Schritte von der Römerstraße entfernt: Bild 3 ein Vogelhäuschen, sogar mit Vogelfutter drin, Bild 4 der d'Artagnan des Eichelgartens - der hat gegenüber unserem Besuch im letzten August schon etwas gelitten.

Birkenwäldchen

Die abschließenden Birken haben wir auf dem Weg zurück zum Auto aufgenommen. Damit schaffen wir in dem Eintrag sogar noch einen Bezug zur musealen Kunst und grüßen zudem den regelmäßigen Leser Wintersonne, mit dem wir zwischen den Jahren in der Karlsruher Ausstellung just what is it ... die Installation „Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald“ von Martin Kippenberger besichtigt haben.

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