Donnerstag, 28. Mai 2009

Birg bei Hohenschäftlarn

Angeregt durch die Buchbesprechung von Martin Bernsteins Buch „Römerwege und Kultplätze“ wollte ich wieder einmal nach der Birg bei Hohenschäftlarn sehen.

Der BayernViewer-Denkmal gibt zu der hier markierten Fläche als „Denkmalinfo“ an: „Vermutlich Siedlung der Bronzezeit, Funde (Keramik) der Latènezeit, Grabhügel der Hallstattzeit und Abschnittsbefestigung ottonischer Zeitstellung“. Die Markierung ist Baierbrunn zugeordnet, dessen Gebiet hier in das von Schäftlarn hineinragt, und geht deutlich über die Hochfläche hinaus, die von den heute noch sichtbaren großen Befestigungswällen seinerzeit geschützt wurde.

Um im BayernViewer-Denkmal schnell zur Birg zu gelangen, sollte man nach dem Aufruf beim Ort gleich „Hohenschäftlarn“ angeben (mehr zum BayernViewer-Denkmal findet sich hier).

Meine ersten Birg-Besuche erfolgten per Fahrrad, vom Kloster Schäftlarn hoch kommend und vor dem ersten Haus von Hohenschäftlarn nach rechts in den Waldweg einbiegend. Dieser Weg führt am Waldrand entlang bis zu dem Parkplatz vor dem Kompostierplatz, der jetzt bei Google Maps markiert ist. Bei der Anfahrt mit dem Auto oder mit der S-Bahn sollte man sich die Ampel-Kreuzung der „Münchner Straße“ (Bundesstraße 11) mit der „Klosterstraße“ genauer ansehen, neben der ein paar Meter entfernt die „Forststraße“ beginnt.


Größere Kartenansicht

Am Parkplatz befindet sich eine Infotafel zur nahen Birg und Schilder, die die Richtung zur Birg, zum Kloster Schäftlarn und hinunter zum Weg entlang der Isar nach München weisen.



Martin Bernstein hat seinem Text zur Birg eine fiktive Episode aus der Zeit der Ungarneinfälle vorangestellt. Zu diesem Zeitabschnitt der Birg gehören die erwähnten großen Befestigungswälle und in der Wikipedia ist die Birg ebenfalls unter diesem Aspekt erwähnt. Die Befestigungswälle sind Teil eines Befestigungssystems mit vorgelagerten Hügeln und Mulden, die in der Gesamtheit einen Reiterangriff erschweren sollten. Mehr zu diesen „Ungarnwällen“ findet sich wie gesagt in der Wikipedia.



Martin Bernstein erwähnt in seinem Buch „Römerstraßen und Kultplätze“ auch Funde, die eine keltische Vorgeschichte der Birg belegen, und Reste einer früheren Mauer und eines Hanggrabens um den Berg, die auf die Zeit ab den Karolingern und vor den Ungarnwällen zurückgehen sollen. Diese Reste waren aber für mich nie so erkennbar wie die Wälle.



Es gibt Führungen zu der Birg, wo einem bei diesen Feinheiten hoffentlich geholfen wird. Wenn im Beschreibungstext der Busexkursion der Münchner VHS „Verborgene Schätze und mittelalterliche Kostbarkeiten — Entdeckungen entlang der Isar“ mit „Birg“ diejenige bei Hohenschäftlarn gemeint ist, dann wäre diese Exkursion am 27.06.2009 sogar noch buchbar. Im Programm der Busexkursion ist auch die bei meinem Vatertagsausflug erwähnte Keltenschanze von Holzhausen enthalten.

Ich würde bei der Webseite der MVHS die Schnellsuche und bspw. die Suchbegriffe „Schätze Isar“ oder „Stefan Ellenrieder“ empfehlen, nicht dagegen den Suchbegriff „Birg“ in der Volltextsuche. Mehr zur Suche bei der MVHS hier.



Obwohl schon vorbei soll auch die Führung zur Birg von Ulrich Faust vom Historischen Verein Wolfratshausen zum Tag des offenen Denkmals 2008 erwähnt werden. Bei Interesse kann man ja dem Programm dieses Vereins ein stärkeres Augenmerk schenken.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Mehrfach aufgekocht

Es gibt nur sehr wenige Gerichte die durch mehrmaliges Aufkochen besser werden, die meisten verlieren stattdessen an Geschmack, außer man hält mit frischer Substanz dagegen.

Das antiquarisch (oder via Bibliothek) erhältliche Buch „Kultstätten, Römerlager und Urwege — Archäologische Ausflüge von der Steinzeit bis zum Mittelalter in Oberbayern“ von Martin Bernstein aus dem Nymphenburger Verlag wäre für mich ein Beispiel für ein Aufkochen ohne merklichen Qualitätsverlust. Im Klappentext steht innen „Teilweise erschienen die Ausflugstips in stark verkürzter Form als Zeitungsserie und lösten eine Flut begeisterter Leserbriefe aus“. Es steht nicht dabei wie „Flut“ und „begeistert“ definiert wird, aber einen soliden Hintergrund hat die positve Aussage schon, das Buch gefällt mir sehr gut, obwohl es als zweite Auflage aus dem Jahr 2000 sogar schon (mindestens) zweimal „aufgekocht“ wurde. Vielleicht haben die Zugaben an frischer Substanz das locker ausgeglichen.

Beschrieben werden in zeitlicher Abfolge 16 Ausflüge, beginnend mit den Weinberghöhlen bei Mauern „Vor 25000 Jahren“ und endend mit der Birg bei Schäftlarn „Vor 1100 Jahren“. Die Jahresangaben stellen Zeitpunkte in den Vordergrund, die die Orte aus heutiger Sicht interessant machen, und als eine Besonderheit des Buches werden diese Zeitpunkte durch eine einleitende fiktive Episode veranschaulicht.

In der einleitenden Geschichte zu den Weinberghöhlen steht gerade die Sonne am Himmel, aber wegen der Kälte tragen die Leute trotzdem mit Knochennadeln und Darmsaiten fest vernähte Fellkleider. Die Lage ist dramatisch, es geht um die Zukunft der Sippe, seit vielen Monden haben die Jäger kein Mammut mehr erlegt...

Nach der Einleitung kommt ein erläuternder Text zur damaligen Zeit, dann leitet „Idyllisch... Blick hinaus in die Ebene... “ einen Teil mit weiteren touristischen Hinweisen ein: hier in der Nähe hat es Hügelgräber, dort ist ein spätrömischer Burgus, da ein Ringwall. Es gibt gezeichnete Überblickskarten und abschließend eine „Kurzinfos“-Tafel (Ziel, Dauer, Anfahrt, Wegbeschreibung, Besonderheiten, z.B. „auch für kleine Kinder geeignet“ sowie "Weitere Tips" mit Hinweisen etwa zum erwähnten Burgus und dem Ringwall.

Der Schwerpunkt der Ausflüge liegt in der Nähe von München. Im Westen und in einem breiten südlichen Fächer unterhalb von München, wobei eine klassische Basis an Münchner archäologischen Ausflugszielen abgedeckt wird (die oft auch im Semesterprogramm der Münchner Volkshochschule enthalten sind): die Aubinger Lohe, Ziele entlang der südlichen Würm, die Römerstraße Via Julia im Münchner Süden (hier meine Postings zur Via Julia bei Buchendorf und im Forstenrieder Park), die Birg bei Schäftlarn, die Keltenschanze von Holzhausen und ein paar nördliche davon bis Deisenhofen, die Römerschanze bei Grünwald und die Fentbach-Schanze bei Weyarn.

Der Autor kann offensichtlich sehr gut schreiben. Er hat nach Klappentext u.a. Geschichte studiert, was für die fachliche Korrektheit spricht, und die einzelnen Ausflüge wirken solide recherchiert. Mit den detaillierten Schilderungen und Empfehlungen („festes Schuhwerk erforderlich“, „für Ausdauernde“) hat man sogar den Eindruck, das Buch ist liebevoll gemacht und fühlt sich irgendwie umsorgt. So ist dieser Führer besonders für den Münchner Raum sehr empfehlenswert, wenn man die genannten Ausflugsziele noch nicht kennt.

Diese 16 Ausflüge werden dann nochmal „aufgekocht“ im Buch:

Titel: „Römerstraßen und Kultplätze — Archäologische Wanderungen“
Autor: Martin Bernstein. Bilder: Daniela Wilhelm-Bernstein.
Verlag: Süddeutsche Zeitung, für die Süddeutsche Zeitung Edition 2006, Reihe „Bayern erleben“
191 S., Preis 9,90 €, ISBN 978-3866153554


Es gibt offensichtlich Änderungen, bspw. sind die Karten nicht mehr gezeichnet, sondern sehen wie Google-Satellitenbilder aus, auf der die beschriebenen Wege und Wegmarkierungen eingezeichnet sind. Oder es fallen mir zusätzliche und andere Fotografien auf. Dennoch habe ich den Eindruck, daß bei der Zugabe neuer Substanz sehr gespart wurde.

Ein Anzeichen sind die Touren „Petersbrunn im Mühltal“ und „Der Karlsberg im Mühltal“. Beide Routen starten im alten Buch beim S-Bahnhof Mühltal, da hielt aber beim Erscheinen des neuen Buchs 2006 keine S-Bahn mehr. Richtigerweise entfällt bei der Angabe der Anfahrtsmöglichkeiten im neuen Buch diese Option. Stattdessen werden in beiden Fällen die S-Bahn-Haltestellen Gauting oder Starnberg-Nord und ein längerer Anmarsch genannt — die früheren Wanderrouten aber nicht geändert.

Bei der ersten Wanderung kann man die Route über die Haltestelle Mühltal noch mit den dahinterliegenden Hügelgräbern und einem Rundweg begründen, nunja. Bei „Der Karlsberg im Mühltal“ ist der zum Rundweg führende längere Stichweg von der früheren S-Bahnhaltestelle Mühltal überhaupt nicht mehr motiviert.

Hinzu kommt, daß beide Touren zwar nach Leutstetten führen, die Villa Rustica bei Leutstetten aber nicht erwähnt wird, die nach der Wikipedia schon 2004 mit einem Schutzbau für Besucher aufbereitet war. Erwähnt wird bei der Tour „Petersbrunn im Mühltal“ nur der schon länger bekannte, mit den römischen Besitzern der Villa Rustica in Verbindung gebrachte Grabstein in der Leutstettener Alto-Kapelle. Der Autor scheint die Ausgrabung der Villa und den Schutzbau nicht mitbekommen zu haben.



Wenn man schon den langen Anmarsch von den beiden S-Bahnhöfen in den Raum stellt, dann könnte man besser die Wanderung bei Starnberg-Nord beginnen, die Autofahrer später dazustoßen lassen und die Route weiter über die Villa Rustica, Leutstetten, den Karlsberg zu den Hügelgräbern beim ehemaligen S-Bahnhof Mühltal führen.

Ein weiteres Missgeschick betrifft die Karte auf Seite 190, hier sollte es zur Birg bei Schäftlarn gehen. Ich will das Problem mal laienhaft so formulieren: man stelle sich eine über das Satellitenbild gelegte Folie vor, auf der Markierungen für die S-Bahn-Haltestelle Hohenschäftlarn, Birg und Kloster Schäftlarn sowie der Wanderweg eingetragen werden, und die Folie ist ein Stück nach Norden verrutscht, d.h. der Weg, die Haltestelle, die Birg, das Kloster sind jetzt alle laut dem Buch mehrere hundert Meter nach Norden verschoben.

Auf der Karte auf Seite 78 ist das Verrutschen anscheinend nur einer Markierung passiert, und zwar derjenigen der S-Bahn-Haltestelle Deisenhofen, die im Buch jetzt nahe der „Kugler Alm“ liegt.

Daneben gibt es offenbar auch gewollte Verluste: werden die „Kurzinfos“ wie im Fall der Weinberghöhlen im Vorgänger-Buch durch „Weitere Tips“ ergänzt, so sind beide jetzt in der Süddeutschen Zeitung Edition auf eine abschließende Infoseite zusammengezogen. Im Fall der Weinberghöhlen schafft es auf diese Seite noch ein Ringwall, dann ist die Seite voll, die drei anderen früheren Hinweise entfallen.

Im heute noch verkauften Buch von 2006 habe ich keine eingelegte Korrekturseite gefunden, obwohl die Kartenfehler mittlerweile bekannt sein müßten. Es findet sich auch kein Vorwort oder Klappentext wie im Vorläuferbuch, in dem auf den Werdegang des Buches hingewiesen wird.

Freitag, 22. Mai 2009

Buchendorf am Vatertag

Überraschend belebt war gestern bei Buchendorf die ehemalige aus Iuvavum, dem heutigen Salzburg, kommende römische Fernstraße, die über Bratanium, das mit dem heutigen Gauting identifiziert wird, weiter in Richtung Augusta Vindelicum (Augsburg) führte.



Die Zahl der Radfahrer auf dem heutigen Feldweg von Buchendorf nach Gauting überstieg deutlich diejenige der Autos, die hinter uns auf der Asphaltstraße nach Buchendorf einfuhren. Hier der Link zu Google Maps, wo unser Standort am Ortseingang an der Neurieder Straße und die Keltenschanze zu sehen ist.

Der Strom der Radfahrer teilte sich am Standort. Bei den meisten führte die Strecke in nördliche Richtung weiter, entweder gleich auf der Asphaltstraße vom Ort weg oder erst noch auf der Straße „Zur Keltenschanze“ ein Stück nach Osten und dann in den Feldweg nach Norden. Dort liegt sehr nahe der Biergarten vom Forsthaus Kasten und ein Stück weiter Neuried.

Ein kleinerer Teil folgte dem weiteren Verlauf der heute „Via Julia“ genannten früheren Römerstraße, die von Buchendorf erst kurz in Richtung Süden und dann nach Osten in den Forstenrieder Park führt. Bei Google Maps sieht man diese Strecke als Feldweg Richtung Süden, der von der Straße zum alleinstehenden Gebäude rechts unten im Bild nach rechts abknickt. Die Radfahrer sind normalerweise an dieser Stelle in eine Ortsdurchfahrung und von da wieder auf den Feldweg Richtung Gauting eingebogen, so daß die Keltenschanze Buchendorf nur wenige Besucher abbekam.



Aber eigentlich hat die römische Straße früher direkt an der Keltenschanze vorbeigeführt. Das wäre also vom obigen Standort am Ortseingang von Buchendorf nach Osten in die Straße „Zur Keltenschanze“ hinein, dort den Weg geradeaus etwas hoch zur Keltenschanze und dann an ihr vorbei Richtung Süden, die ursprüngliche Strecke ist hier noch anhand der Feldgrenzen sichtbar.



Keltenschanzen haben immer vier Ecken und werden deshalb auch Viereckschanzen genannt. Wie man am Google-Maps-Bild sieht, wäre die Viereckschanze von Buchendorf sogar eine Trapezschanze. Zum (hoffe ich doch) aktuellen Forschungsstand welchem Zweck die Keltenschanzen seinerzeit dienten siehe die Wikipedia. Die Informationstafeln an den Keltenschanzen im Münchner Raum beschreiben einen überholten Stand auf Basis ein halbes Jahrhundert alter Untersuchungen an einer Schanze bei Holzhausen.

Mittwoch, 20. Mai 2009

2000-jähriges Schlachtjubliläum

Eigentlich wollte ich das 2000-jährige Schlachtjubiläum verstreichen lassen, ohne ein Buch zum Thema zu kaufen und zu lesen. Aber jetzt lag leihweise von meinem Bruder doch eines auf meinem Schreibtisch:

Titel: „Die Schlacht im Teutoburger Wald: Arminius, Varus und das römische Germanien“
Autor: Reinhard Wolters.
Verlag: C.H. Beck, München. 2., durchges. Aufl., 2009.
253 S., Preis 19,90 €, ISBN 978-3-406-57674-4


Entsprechend meinem eigentlichen Unwillen habe ich mit dem Buch in kleinen interessant scheinenden Teilen angefangen. Die Teile wurden dann größer, ich bin von der Mitte nach vorne und dann wieder nach hinten gesprungen, habe vermutlich fast alles durch und manche Teile zweimal gelesen.

Reinhard Wolters behandelt die Vorgeschichte der Schlacht, die beteiligten Personen, die Schlacht selbst, die Nachgeschichte der Schlacht. Was die Sache für mich zunehmend lesenswerter machte, war, daß das letzte Jahrzehnt anscheinend wirklich grundlegend viele neue Ergebnisse gebracht hat und Wolters das sehr gut darstellen kann.

Waldgirmes bspw. war für mich schon bekannt, schön, die Römer waren präsenter in Germanien als man das vorher dachte. Wolters erläutert nun, daß vor der Entdeckung von Waldgirmes der Bericht von Cassio Dio über die römische Okkupation Germaniens angezweifelt wurde, weil von den angegebenen Städten und Märkten rechtsrheinisch nichts zu finden war. Nun aber umgekehrt Waldgirmes als Beleg für die Qualität des Berichts dient.

Dieses so begründete Wechselspiel zwischen antiken Autoren und archäologischen Funden, schön klar getrennt und mit genauen Quellenangaben, macht für mich eine besondere Stärke des Buches aus. Für den Verlauf der Ereignisse um und über die Schlacht sind die Berichte der antiken Autoren dominierend, die Wolters nach ihrer Entstehungsgeschichte und vermutlichen Relevanz aufschlüsselt.

Arminius, der Befreier Germaniens — das stammt aus den „Annalen“ des Tacitus, die Tacitus 20 Jahre nach seiner „Germania“ geschrieben hat, wo er einen Befreier Arminius noch nicht erwähnt. Wolters erklärt dies mit der anfänglichen Hoffnung von Tacitus auf eine Wiedereroberung Germaniens, die er zur Zeit der „Annalen“ aufgegeben hatte. Die Schlacht im Teutoburger Wald also nicht als allein entscheidendes Ereignis, sondern als gelungener Einstand, dem weitere Kämpfe gegen Arminius und die Cherusker sowie gegen die anderen beteiligten Stämme folgten, deren Ergebnisse auch lange über den Tod von Arminius hinaus Rom keine Perspektiven mehr für eine Herrschaft über Germanien boten.

Selbst von antiken Autoren beschriebene Grundmuster des Angriffs von Arminius auf Varus sind nicht einzigartig, sondern kamen in anderen Kämpfen zwischen Germanen und Römern auch vor, etwa der Angriff in einem für die Römer ungünstigem Gelände auf die langgezogene Marschkette. Interessant wäre, wie der erfolgreiche Widerstand der Germanen von den inneren und äußeren Gegnern Roms seinerzeit aufgenommen wurde. Die antiken Texte können für diese Gegner eigentlich nicht als nützliches Handbuch gedacht gewesen sein, sondern müßten hier eher für alle Beteiligte offensichtliche Schwierigkeiten beschrieben haben.

Mittlerweile gibt es jede Menge zum Schlachtjubiläum in den Medien. Wer noch nicht hat kann da mal mit den entsprechenden Suchworten im Internet suchen. Es finden sich auch mehrere Rezensionen zu Wolters Buch und Medienbeiträge, in denen Positionen Wolters dargestellt wurden oder er selbst zu Wort kam.

Ich will mir deshalb eine genauere Inhaltsangabe sparen und auf die Rezension eines Fachkollegen von Reinhard Wolters, Peter Kehne, in H-Soz-u-Kult verweisen. Dessen detaillierte fachliche Kritik kann ich nicht bewerten. Ich befürchte aber, daß einiges, was jetzt sonst zum Thema auf den Buchmarkt kommt, sich solch einer Diskussion gleich ganz entzieht.

Peter Kehne kommt dann auch zu einer positiven Bewertung „Alles in allem hat Wolters hiermit das derzeit wohl beste Buch zum Varusschlacht-Komplex vorgelegt.“, er vermißt aber das Neue für die Fachwelt. Das muß jetzt keinen Widerspruch zu meinem Empfinden darstellen, weil ich mich da den interessierten Laien zurechne und nicht die Fachdiskussion zum Thema verfolgt habe.